24.9.06

Dies und das

Das britische "Book Magazine" hat eine Umfrage gemacht: Wer ist der größte lebende britische Schriftsteller?
Während bei uns wahrscheinlich entweder aktuelle Bestsellerautoren oder von Patina besetzte Altkoryphäen erwähnt werden würden, die man halt erwähnen muss, auch, wenn sie kein Schwein liest, sind die Briten da offenbar flexibler. Oder, das ist dann die wahrscheinlichere Erklärung, Genregrenzen sind einfach nicht so wichtig. Auf Platz 1 landete erwartungsgemäß Frau Rowling, aber schon auf Platz 14 finden wir Iain Banks, auf Platz 21 Neil Gaiman, auf Platz 28 J. G. Ballard und Michael Moorcock auf Platz 41. Ich versuche mir gerade vorzustellen, welche deutschen Genreautoren wir auf einer solchen Rangliste wiederfinden würden. Außer Hohlbein und Eschbach fällt mir da einfach kein Kandidat ein.

Bleiben wir in Britannien: Dort ist mittlerweile auch eine englischsprachige Version von Schätzings "Schwarm" erschienen. Der Rezensent in der INTERZONE meint dazu: "The Swarm is translated from the German Der Schwarm. Luckily it doesn't read like a translation." Was sagt uns das über die Übersetzungsqualität in GB? Weiter: "It flows easily, with short, idiomatic sentences and plenty of dialogue." D.h. ein Buch, das nach einer Übersetzung klingt, hätte lange, komplizierte Sätze und kaum Dialog? Ich bin verwirrt. Und dann: "The Swarm is all tremendous and violent fun, and also apparently scientifically accurate. (...) But that's still not quite enough to save what is effectively only a monster disaster book about all sorts of monsters and disasters." Na denn.