4.8.05

Eine Frage der Selbstdisziplin

In der englischsprachigen Newsgroup r.a.s.composition treffen sich sowohl angehende wie auch bereits professionell veröffentlichende Autorinnen und Autoren aus der anglo-amerikanischen Szene, um sich gegenseitig über ihre Fortschritte zu berichten und Tipps auszutauschen. Vor kurzem gab es da einen nicht uninteressanten Thread: Es ging dabei um Arbeitsweisen und vor allem um die Frage, wie andere es schaffen würden, trotz mangelnder "Lust" weiterzuschreiben, auch, wenn man halt nicht in der Stimmung sei. Dies ist besonders wichtig, wenn man ein bestimmtes Pensum schaffen möchte oder muss, aus welchen Gründen auch immer. Die einhellige Antwort war, dass dies am ehesten dann möglich ist, wenn man sich selbst eine feste Anzahl an Worten oder Anschlägen vorgibt, die jeden Tag zu erreichen sei. Brenda Clough zitierte einige bekannte Beispiele:

Many writers have a minimum -- either a minimum amount of time, or a minimum number of pages/words. Anthony Trollope (who held a day job of some importance in the British Postal Service) would get up early every morning and write five pages, without fail. In this way over the length of his career he was able to write dozens of volumes of tree-killer proportions. Damon Knight was another page-minimum writer -- I think his quota was three pages.

Patricia Wrede hat die ganze Spannbreite an möglichen Vorgehensweise zusammengefasst, kam dann aber zum Schluss zur einzig möglichen Erklärung:

Some writers use tricks -- a bag of treats by the computer, to reward the completion of a chapter or scene (or, in extreme cases, a page or a paragraph). Revising/retyping/rewriting yesterday's page/scene/chapter to get into the groove for today's production. Various reminders that how you *feel* about your writing has little or no bearing on its actual quality. Inspirational quotations/music. Getting out the Special Pen. Taking the laptop to the library/park/cafe to work in a different venue. Switching from composing on the computer to using pen and notebook (or vice versa, or using voice-recognition software for a while). Taking your friends/colleagues/first-readers to lunch or dinner and whining at them. Making a list of incredibly unpalatable chores (clean the attic, organize the garage, do the taxes, ream out the sewer line...) that one then sets as one's only legitimate alternative use of writing time. Making a list of
incredibly appealing things that one will only allow oneself to do once the writing time is over.

But it still boils down to: Butt in chair, fingers on keyboard/pen and moving. Same as with any day job.


Tatsächlich ist das wohl so. Ich hatte mir vor langer Zeit einmal ein Minimum von 5000 Zeichen/Tag gesetzt, eine Routine, die ich durchaus über einen längeren Zeitraum durchgehalten habe. Dabei musste ich aber feststellen, dass dies nur einer einen gewissen Zeitraum funktioniert hat. Aufgrund zahlreicher anderer Beanspruchungen - und weil ich in der Tat ein Problem damit habe, mich massiv unter Druck zu setzen -, habe ich diese Taktik dann wieder aufgegeben. Ich kann mich durchaus selbst motivieren, der beste Motivator ist aber immer noch der externe Abgabetermin. Den habe ich aber nicht immer (und tatsächlich habe ich ihn immer weniger). Es ist aber schön zu sehen, dass diese Probleme international sind.

1 Comments:

Anonymous Anonym said...

Die ganzen Tipps und Tricks sich selbst zu motivieren, kommen mir irgendwie bekannt vor ;-)
Aber die gute Frau hat Recht. Es hilft alles nichts, ab an die Tastatur und schreiben!

12:54 PM  

Kommentar veröffentlichen

<< Home