23.3.05

Witzischkeit

Jeder, der einmal ein Interview mit einem Komiker gehört hat, wird diesen hat sagen hören, dass es eine sehr anstrengende und ernsthafte Sache sei, jemanden zum Lachen zu bringen. Das ist in der Tat korrekt, wie ich insofern aus eigener Erfahrung berichten kann, als da ich dies hin und wieder im gesprochenen wie auch geschriebenen Wort auch versuche. Jetzt bin ich bei der Übersetzung von "A Greater Infinity" mit einem vergleichbaren Phänomen konfrontiert: Wie übersetzt man etwas, das im amerikanischen Original recht witzig klingt, so kongenial ins Deutsche, so dass es den exakt gleichen Effekt erzielt? Da Michael McCollum einen Hang zu eher trockenen Randbemerkungen hat, die er nicht lange auswalzt, sondern einfach in den Text einstreut, ist diese Frage von besonderer Bedeutung, denn in der Übersetzung müssen diese genauso rüberkommen, ohne dass ich anfangen muss, großartige Pointen vorzubereiten. Ein solcher Abschnitt, über den ich heute gestolpert bin, ist dieser:
"How does one solve the problem of introducing a strain of man-eating germs into a corpse? You cannot very well ask the victim to swallow a pill. However, we sometimes forget that the mouth is only one of two openings to the alimentary canal. Jane used the other."
Danach geht die Handlung einfach weiter, also muss dieser kurze Abschnitt für sich selbst funktionieren. Ich verrate jetzt nicht meine Version der Übersetzung - gnadenlose Verleger wie Guido Latz könnte dies dazu verleiten, oben genannte Szene auf dem nächsten Con in Realität zu verwandeln -, aber mit sowas kann man sich ganz schön lange aufhalten...