4.5.05

Snippets & Ciara

Meine gestern gepostete Leseprobe ist bei einigen der Leser dieses Blogs durchaus gut angekommen. Bei einigen amerikanischen Autoren ist es ja schon Tradition, von einem Roman der gierigen Leserschaft immer mal wieder Fetzen zuzuwerfen. Daher kommt im Anschluss an dieses Posting noch ein kleines "snippet", dann soll es aber auch erstmal genug sein.

Neu erschienen ist übrigens der Roman "Ciara" von Kollegin Nicky Rensmann, und das beim Festa-Verlag. Nicky hat ja mit ihrem Roman "Anam Cara" letztes Jahr durchaus positive Reaktionen verursacht, und ich bin mir sicher, es wird ihr auch mit diesem Werk ähnliches gelingen. Wie sie mir mitteilte, arbeitet sie jetzt an einem Roman um eine großbusige, lesbische Amazone, die Männer mordet.

Und hier der versprochene Schnipsel:

Haark reckte sich hoch, hielt einen Moment inne, dann seufzte er.
Seine Hand drückte sacht auf den Alarmknopf.
Als das jammernde Geräusch des Alarms durch die Malu wimmerte, klang es wie das Gemecker einer alten Xantippe, die man aus dem Schlaf gerissen hatte.
Haark wurde klar, dass er dieses Geräusch gleichermaßen vermisst wie auch gefürchtet hatte.
Fußgetrappel ertönte. Verschlafene Gesichter im Schotteingang. Unausgesprochene Fragen blieben unausgesprochen nach einem Blick auf Haarks Gesicht. Es war unvermittelt klar, dass dies keine Übung war.
Stechender Alkoholgeruch stieg in Haarks Nase, als Signalmaat Sergent Fujikawa seinen Posten am Kommunikationspult einnahm. Fujikawa war ein heftiger Trinker, wie so viele an Bord dieses Schiffes. Haark traute ihm mehr zu, wenn er voll war, als wenn er nüchtern seinen Dienst verrichtete. Es schien, als wäre für den Sergent der Alarm zur rechten Zeit gekommen. Seine Augen glitzerten unternehmenslustig und sein Gruß, als Haark ihm zunickte, war fast zackig.
„Die Codes vom Terminal“, meldete Beck. Lüthannes hatte sein Versprechen schnell eingelöst. Beck wusste, was zu tun war. Haark setzte sich wieder auf seinen Sessel und nahm die Klarmeldungen der Stationen entgegen, die tröpfelweise eintrafen. Möglicherweise rächte sich jetzt, dass er die regelmäßigen Alarmübungen vernachlässigt hatte. Andererseits... Haark kalkulierte kurz... das fremde Objekt war selbst bei maximaler Beschleunigung gute fünf Tage entfernt. Kein Grund zur Eile.
Er nahm Verbindung zur Küche auf.
„Tijden?“