19.6.05

Zwei Leseproben!

Ein Blog ist ja theoretisch ein Medium, das man nutzt, um zu jemand anderem zu sprechen. Es ist im Regelfalle keines, das der Kommunikation dient, vor allem dann, wenn man wie ich die Kommentarfunktion bisher abgeschaltet hatte. Das ändere ich ab jetzt, vor allem, weil ich hoffe, dass sich bei mir irgendwann so viele begeisterte junge Mädel melden wie bei Oliver "Sharukh Khan" Naujoks.
Diese kleine Änderung nutze ich dann auch gleich, um etwas kommentierenswertes online zu stellen, nämlich zwei kurze Leseproben aus zwei SF-Romanen, an denen ich gerade - gelassen und ohne Zeitdruck - schreibe. Ich weiß nicht, wann sie fertig sein werden. Das kann dauern. Aber wer mir etwas dazu sagen möchte, der soll das tun. Ich darf sicherheitshalber darauf hinweisen, dass ich die Texte selbst bisher nur grob durchgesehen habe. Die Endfassungen werden möglicherweise dann doch noch etwas anders aussehen. Und ja, es werden beides SF-Romane, wenngleich man es dem einen möglicherweise noch nicht ansieht...
Hier ist also die Leseprobe Nr. 1, übrigens genauso wie die Leseprobe Nr. 2 eine pdf-Datei, man benötigt also den Acrobat Reader zum Lesen.
In diesem Sinne...

13.6.05

Wilde Zeiten...

... zumindest war in den letzten Wochen ganz schön was los bei mir, wenngleich das auch wenig bis nichts mit dem Schreiben zu tun hatte. Manche Dinge ziehen sich lange hin, und von manchen Wendungen wird man völlig überrumpelt. Wenn man dann einmal aus dem Gleichgewicht kommt, muss man sich sehr darauf konzentrieren, es wieder herzustellen. Und so passieren Fehler. Ein Fehler ist besonders albern gewesen: Ich bin bei der Bearbeitung der Romane zur Serie "Erde 2000" mit der Numerierung durcheinander gekommen und habe die Originalromane 8 und 9 anstatt 6 und 7 zuerst bearbeitet und an den Verlag geschickt. Heinz Mohlberg fällt sowas dankenswerterweise auf. Nun wird die Reihenfolge in der Nachdruckausgabe etwas anders ausfallen, denn ich sitze gerade an Rex Corda # 10, der muss zuerst fertig.
Aber das war auch ein schöner Wink des Schicksals. Es hat mir damit mitgeteilt, dass ich zu viele Sachen auf einmal mache und dabei ganz offensichtlich den Überblick zu verlieren drohe. Ich habe daraus die Konsequenz gezogen und die Redaktion von E 2000 abgegeben, sie wird künftig von jemand anderem erledigt. Das ist auf der einen Seite schade, denn es hängt ja schon Herzblut an der Sache, auf der anderen Seite kann ich meine knappen Ressourcen nun auf die beiden zentralen Serienprojekte "Rettungskreuzer Ikarus" (wo ich gerade die groben Exposés bis Band 35 fertig gestellt habe) sowie "Rex Corda" (inkl. des Spin-Offs "Sigam Agelon") konzentrieren.

Wie passend, dass das Cover der ersten Ausgabe von SigAg online ist. Die Grafiken von Stefan Lechner sind eine Augenweide.

5.6.05

Jubicon, Depricon

Gestern war ich auf dem Jubicon, d.h. dem Jahrescon des Science Fiction Club Deutschlands, der 50 Jahre alt geworden ist. Der SFCD ist immer noch der größte SF-Club in Deutschland, er ist gleichzeitig jedoch, wie weite Teile der organisierten Fans, ein Gruftiverein. Nun, nachdem im Vorfeld viel positives zu hören war und man zu einem solchen Event natürlich einiges an Besucherzustrom erwartet hatte, begab auch ich mich des Morgens nach Trautheim bei Mühlheim bei Darmstadt. Ich hätte es mir auch sparen können.
Nachdem man den Tagungsort gefunden hatte – ein DRK-Tagungshotel am Rande der Welt, das, wie alle DRK-Tagungshotels, dafür errichtet wurde, bei Konferenzen und Trainings eine möglichst abgeschiedene Atmosphäre herzustellen. Ich weiß das, ich habe schon viele dieser Einrichtungen besucht. Für einen Con eine eher ungünstige Lokalität, man vermeidet dadurch jedwelche Laufkundschaft aus der Umgebung, vor allem aber die Anreise von Menschen, die kein Auto haben. Für die ist die Zufahrt nämlich purer Stress.
Nein, ich habe mich nicht viel um das Programm gekümmert, wahrscheinlich war da so manche Perle verborgen, z. B. der kabarettistische Auftritt von Leo Lukas, der aber dann spontan von 16.00 auf 22.00 verschoben wurde, was für den Tagesbesucher die Angelegenheit dann auch sogleich erledigt hatte. Der Tagungsort jedenfalls war nicht nur geographisch ungeeignet, er war es auch als Austragungsort eines Cons. Verwinkelt, auf drei Etagen, mit Räumen am Ende endloser Gänge, z. T. unterirdisch – die Händler wurden in zwei Räume neben der Sauna im Keller untergebracht, so dass sie däumchendrehend da saßen und sich gegenseitig aufmuntern konnten, denn es kaufte niemand. Einige brachen dann auch mit erkennbarem Frust ihre Zelte ab.
50 Jahre SFCD und das einzig witzige an der Veranstaltung waren die Imperialen Sturmtruppen, die die Eingangskontrolle inne hatten. Meinem Sohn haben sie jedenfalls gut gefallen.

Ansonsten: Das war eine elitäre Veranstaltung gesetzter Mittvierziger, die offenbar kein Interesse daran hatten, das Jubiläum des SFCD dafür zu nutzen, mal die Hand nach dem Nachwuchs auszustrecken. Die hätte der abnorme Eintrittspreis und die abnormen Verpflegungskosten sowieso abgeschreckt – und da man sich mitten in der Pampa befand, konnte man nicht einmal in preiswertere Lokalitäten ausweichen.
Roger Murmann, einer der Organisatoren, ist ein alter Hase, ein Profi im Geschäft. Da hätte ich erwartet, dass der jahrelang erfolgreiche BuchmesseCon seine Lehren auch für den SFCD bereit gehalten hätte. Hat er nicht. Neustadt 2004 war ein Debakel und ich hatte nicht den Eindruck, dass Trautheim bei Mühlheim bei Darmstadt 2005 viel besser war. In meinen Augen eine verpasste Chance und nicht mehr als eine Bauchnabelschau weniger Fans. Wie schade.